- Kristiana Roemer
Geisteserwecken
Dein Fenster ist weg. Irgendwo dort in der kühlen Weite. Dein Haus auf dem Felsen, wo ich mich dir vereinte, verliert sich hinter den nebeligen Wolken.
Ich fühle es gehen – aber sanft ein stählerner Faden sich um mich legen. Mit dem dumpfen Schlag dieser betäubenden Stille. Jetzt spannt es sich fester und ich halte kurz inne. Mir wird klar, sein Zug wird mich ewig verfolgen
bis ich endlich begreife und folge dem Fluss. Und mich endlich aufspüre, mein Wesen, meine Lust. Es ist was ich tun muss —
mich mit diesem Fluss voll und gänzlich erfüllen. Und jetzt, entschlossen ihm weiter zu folgen, kann ich endlich hoffen, am Ende des Weges wieder in deinen Hafen zu rollen, um mich noch einmal mit deinem Sein zu umhüllen
und so zu tun als könnten sich Seinsarten vereinen, auch wenn wir sie doch nur miteinander teilen, dort — auf unseren gelassenen Wellen –, um schließlich an deinem Fels in tausend Perlensplitter zu zerschellen.